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Das EU Renaturierungsgesetz: Grünes Licht für die Natur

Inhalt: 

 

Das Europäische Parlament hat Anfang des Jahres mit der Zustimmung zum EU Renaturierungsgesetz einen entscheidenden Schritt in Richtung Umwelt- und Naturschutz gemacht. Das Gesetz zielt darauf ab, degradierte Ökosysteme in ganz Europa wiederherzustellen und zu renaturieren. Angesichts der globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Artensterben und Umweltverschmutzung gewinnt die Renaturierung von Ökosystemen zunehmend an Bedeutung. Durch das Renaturierungsgesetz erhofft sich die EU, nicht nur die biologische Vielfalt zu fördern, sondern auch zur Resilienz der Umwelt gegenüber klimatischen Extremen beizutragen und unsere Lebensqualität zu verbessern.

Das Gesetz verpflichtet EU-Länder unter anderem, bis 2030 mindestens je 20 % der Flächen und Meeresgebiete und bis 2050 90 % der bedrohten Ökosysteme wiederherzustellen. Wie das Gesetz dazu beitragen kann, Ökosysteme zu schützen und welche Maßnahmen dazu ergriffen werden müssen, beleuchten wir in diesem Beitrag.

 

Darum braucht es das Renaturierungsgesetz

Der Ruf nach einem gesetzlichen Rahmen zur Renaturierung von Ökosystemen in Europa ist nicht neu, aber die zunehmende Dringlichkeit der Umwelt- und Klimakrisen verstärkt die Notwendigkeit entsprechender Regelungen. Daher hat die Europäische Union das Renaturierungsgesetz als Teil ihrer umfangreichen Biodiversitätsstrategie für 2030 verabschiedet.

Dieses Gesetz ist wichtig, denn aktuell sind weit mehr als 80 % der europäischen Lebensräume in einem schlechten Zustand. So sind beispielsweise in Deutschland vier von fünf Bäumen krank. Weltweit sind mehr als 10 % der 500 Mio. Hektar Moore entwässert, in Mitteleuropa sogar 90 % und über 60 % der Insektenpopulationen erleben einen Rückgang.

Damit die EU ihre Klima- und Artenschutzziele erreichen kann, braucht es also die Verordnung über die Wiederherstellung der Natur. Denn nur durch intakte Ökosysteme können Ressourcen geschont, Ernährung sichergestellt und vor Hochwasser und Dürren geschützt werden.

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Bedeutung der Renaturierung für Umweltschutz und Biodiversität

Was bringt die Renaturierung von Ökosystemen eigentlich?

Um die Natur langfristig erhalten zu können, braucht es intakte Ökosysteme. Diese sind allerdings kaum noch vorhanden. Hier setzt die Renaturierung an. Ökosysteme sollen durch sie repariert oder neu geschaffen werden. Dadurch wird zum einen Platz für lokale Flora und Fauna geschaffen, aber auch das Klima positiv beeinflusst.

Wälder und Moore speichern Kohlenstoff. Schützt und stärkt man diese Ökosysteme, helfen sie bei der Bekämpfung der Klimakrise. Im selben Zug gleichen sie das Mikroklima aus und können so vor Naturkatastrophen wie Dürren oder Starkregen schützen. Intakte Ökosysteme stärken zudem die lokale Wirtschaft, indem sie die Nahrungsmittelversorgung sicherstellen.

 

Kerninhalte des Renaturierungsgesetzes

Das EU Renaturierungsgesetz stellt einen detaillierten Fahrplan zur Wiederherstellung von Ökosystemen in ganz Europa dar. Es definiert klare Ziele und Maßnahmen, um die Biodiversität auf breiter Basis zu steigern. Dazu gehören unter anderem:

  • Förderung von Biodiversitätsmaßnahmen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen.
  • Wiederherstellung und Schutz von Feuchtgebieten, die als wichtige Biotope für viele Arten dienen und eine entscheidende Rolle im Wasserkreislauf spielen.
  • Förderung der urbanen Biodiversität durch Ausbau von Grünflächen und naturnahen Parkanlagen.
  • Umsetzung von Maßnahmen zur Aufforstung und zum Waldumbau, um naturnahe und widerstandsfähige Waldökosysteme zu schaffen.
  • Wiederherstellung von Flüssen und Wasserwegen: naturnahe Gestaltung von Flussläufen, Entfernung von Barrieren und Wiederherstellung natürlicher Wasserzyklen.
  • Maßnahmen zur Bodenverbesserung und zur Förderung des organischen Stoffwechsels, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen und Erosion zu vermindern.
  • Wiederherstellung von Mangroven, Salzwiesen und Dünenlandschaften, die als natürliche Barrieren gegen Meeresspiegelanstieg und Erosion dienen.
  • Bereitstellung von EU-Fonds und nationalen Subventionen für Projekte zur Renaturierung und zum Schutz von Biodiversität.
  • Verpflichtung der Mitgliedstaaten zur Umsetzung der Richtlinien und Überwachung der Fortschritte.
  • Einrichtung eines Überwachungssystems zur Bewertung der Effektivität der Renaturierungsmaßnahmen.
  • Regelmäßige Berichterstattung an die Europäische Kommission zur Sicherstellung der Transparenz und zur Anpassung der Strategien basierend auf erzielten Ergebnissen.

 

Fazit: Renaturierungsgesetz als Hoffnungsschimmer für die Natur

Das EU Renaturierungsgesetz zielt darauf ab, die Natur Europas zu stärken. Mit dem ambitionierten Ziel, bis 2030 mindestens 20 % der europäischen Land- und Meeresflächen zu renaturieren, setzt die EU ein klares Zeichen für den Umwelt- und Naturschutz. Das Gesetz ist nicht nur ein Schritt zur Bewältigung der Biodiversitäts- und Klimakrise, sondern auch ein zentraler Beitrag zur Sicherstellung einer nachhaltigen Zukunft.

Durch die Wiederherstellung von Ökosystemen und die Verbesserung der ökologischen Resilienz trägt es dazu bei, die Lebensqualität zu erhöhen und die natürlichen Ressourcen zu schützen.

Der Erfolg des Gesetzes steht in Abhängigkeit zu dessen Umsetzung und inwiefern die Mitgliedstaaten, lokale Gemeinschaften und die Wirtschaft sich engagieren, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen.

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We want Moore! Unser Projekt zum Schutz der Moore

Einen Schritt im Sinne des Renaturierungsgesetz gehen wir mit Lizenzero als Teil der Interzero Recycling Alliance GmbH bereits jetzt. Mit unserem Projekt “We want Moore!” in Zusammenarbeit mit Mission to Marsh gGmbH beteiligen wir uns aktiv am Moorschutz. Wie wir das genau tun? Für jede Tonne lizenzierter Verpackungen bei uns im dualen System Interzero Recycling Alliance renaturieren wir automatisch ein Stück Moor.

Moore sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Landschaftsgestaltung, sondern auch ein wichtiger Akteur im Kampf gegen den Klimawandel. Sie sind die größten Kohlenstoffspeicher der Natur und spielen eine entscheidende Rolle als natürliche Wasserspeicher, die Überflutungen verhindern. Diese wertvollen Ökosysteme werden jedoch zunehmend durch die Entwässerung und Umwandlung in landwirtschaftliche Flächen zerstört.

Um die Rolle von Mooren beim Klimaschutz zu bewahren, sind konkrete Maßnahmen notwendig! Durch Renaturierung, Wiedervernässung und ein gezieltes Wassermanagement können Moore geschützt werden.


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