Recyclingfacts rund um Kunststoffverpackungen
Inhalt:
- Sind Kunststoffverpackungen recyclingfähig?
- Bringt Mülltrennung zu Hause überhaupt etwas?
- Wo landen meine Abfälle wirklich?
Rund um Kunststoffverpackungen und ihre Recyclingfähigkeit kursiert viel Halbwissen. Was ist aber dran, an den ganzen Mythen, den angeblichen Facts und dem schlechten Image der Kunststoffverpackung? Wir werfen einen Blick auf die Recyclingfähigkeit der Verpackungen und versuchen so, ein bisschen Licht für euch ins Dunkel zu bringen.
Sind Kunststoffverpackungen recyclingfähig?
Werden Kunststoffverpackungen oder andere Verpackungsabfälle (Ausnahme sind hier Glas und Papier) über die Gelbe Tonne / den Gelben Sack richtig entsorgt, können sie wiederverwertet werden. Dies belegt zum Beispiel eine Studie der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister aus 2023, laut der 67,5 Prozent aller bei den dualen Systemen gemeldeten Kunststoffverpackungen 2022 von den dualen Systemen einer werkstofflichen Verwertung zugeführt wurden. Diese können für neue Verpackungen und Produkte verwendet werden.
Restmüll hingegen geht in Deutschland in die Verbrennung und wird thermisch verwertet. Werden Verpackungen von Endverbraucher:innen falsch entsorgt und beispielsweise über den Restmüll statt der Gelben Tonne weggeworfen, können sie nicht recycelt werden.
Das ist unter Wiederverwertung zu verstehen
Wiederverwertung oder auch Recycling beschreibt den Prozess, bei dem gebrauchte Materialien gesammelt, sortiert und aufbereitet werden, um daraus neue Produkte herzustellen. Das Ziel dahinter: Ressourcen schonen und Abfälle so effizient wie möglich in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen. Im Bereich der Kunststoffverpackungen bedeutet dies, dass Verpackungen nach ihrer Nutzung recycelt werden, indem sie zunächst über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne gesammelt werden. Danach werden sie in Sortieranlagen nach Materialtypen getrennt und anschließend zu neuen Rohstoffen verarbeitet.
Ein Beispiel der Verwertung ist das mechanische Recycling, bei dem Kunststoffverpackungen zerkleinert, gereinigt und eingeschmolzen werden (ohne die chemische Struktur des Materials wesentlich zu verändern), um Granulate (sogenannte Rezyklate) herzustellen, die in neuen Verpackungen oder Produkten eingesetzt werden können.
Bringt Mülltrennung zu Hause überhaupt etwas?
Häufig hört man den Satz „Wird doch eh alles zusammengekippt“, um zu verdeutlichen, dass Mülltrennung nichts bringen würde. Das stimmt so aber nicht. Tatsächlich können hohe Recyclingquoten nur durch richtige Mülltrennung erreicht werden. Den Prozess könnt ihr schon zu Hause unterstützen, indem ihr darauf achtet, dass nur Verpackungsabfälle in der Gelben Tonne / dem Gelben Sack entsorgt werden und nicht mit dem Restmüll zusammen in einer Tonne laden. Das erleichtert die Sortierung in den Sortieranlagen. Hierzu sollten die Bestandteile aus unterschiedlichen Materialien von Verpackungen vor dem Wurf in die Tonne getrennt werden. Also zum Beispiel den Joghurtdeckel vom Becher entfernen.
Wo landen meine Abfälle wirklich?
In Deutschland durchläuft der Müll einen klar definierten Entsorgungsprozess, der auf die Wiederverwertung von Materialien abzielt. Verbraucher:innen, die ihren Abfall korrekt in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne entsorgen, tragen dazu bei, dass dieser in Sortieranlagen landet. Dort werden die verschiedenen Materialarten – wie Kunststoff, Metall und Verbundstoffe – getrennt und zur Wiederverwertung aufbereitet.
Ein Großteil der Kunststoffabfälle wird in Deutschland selbst recycelt. Laut aktuellen Statistiken der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) verbleiben rund 84 Prozent der gesammelten Kunststoffverpackungen im Land und werden hier stofflich oder energetisch verwertet. Der restliche Teil geht ins EU-Ausland. Nur ein sehr geringer Anteil wird ins außereuropäische Ausland exportiert (0,1 %). Dabei stellen strenge Regularien wie die europäische Abfallverbringungsverordnung im Zusammenspiel mit dem Basler Übereinkommen sicher, dass diese Exporte umweltgerecht verwertet werden.