Amazon FBA Kosten: Wie teuer ist der Versand durch Amazon?

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Händler*innen auf dem Amazon-Marktplatz können wahlweise die verkauften Waren in Eigenregie an die Kund*innen versenden – oder auf FBA zurückgreifen. FBA steht für Fulfilment by Amazon (oder offiziell: Fulfilled by Amazon). Dies bedeutet, dass Marktplatzhändler*innen dem großen Einzelhändler Amazon ihre Produkte zur Verfügung stellen. Im Verkaufsfall versendet der Versandhandelsriese die Artikel – in der Regel mit den bei Kund*innen beliebten Vorteilen des Amazon-Prime-Service. Natürlich entstehen durch die zusätzliche Dienstleistung einige Amazon FBA Gebühren für Marktplatzteilnehmer*innen. Wie teuer ist der Versand durch Amazon? Wir haben alle wichtigen Informationen für Sie zusammengestellt.

 

Inhalt

 

Bei Käufer*innen im Internet ist der Versandhändler Amazon und der zugehörige Amazon-Marktplatz mit Millionen zusätzlicher Verkäufer*innen eine der beliebtesten Shopping-Plattformen überhaupt. Für die Nutzung des Marktplatzes berechnet Amazon eine monatliche Gebühr. Täglich werden Millionen von Produkten wie Bücher, Musik, Bekleidung, Elektronik und vieles mehr direkt über den großen amerikanischen Händler oder die Marktplatzanbieter*innen verkauft und oftmals im Postversand zu Kund*innen verschickt.

Der Versandhandelsmarktführer bietet Kund*innen den beliebten Service Prime an, bei dem nebst vieler weiterer vermeintlicher Vorteile für den*die Käufer*in (dem sogenannten Amazon Seller) Versandkosten bei Bestellungen entfallen und stattdessen monatliche oder jährliche Amazon Gebühren erhoben werden. Marktplatzverkäufer*innen, die auf Amazon verkaufen, können ebenfalls profitieren, indem sie FBA (Fulfillment by Amazon) nutzen.

Dafür stellen sie ihr Warenkontingent zur Verfügung – die Produkte werden dann direkt von einem Amazon Logistikzentrum ausgeliefert. Sollte ein Produkt bestellt werden, wird es unmittelbar von dort an Kund*innen versandt – in einigen Regionen ist durch Amazon FBA etwa eine „Same Day“-Zustellung noch am Tag der Bestellung möglich. Solche Vorteile können Marktplatzhändler*innen ihren Kund*innen durch Fulfillment by Amazon anbieten.

Wie nicht anders zu erwarten, entstehen durch die Dienstleistung auch Amazon FBA Gebühren, die Verkäufer*innen für diesen zusätzlichen Service zahlen müssen. Der Preis setzt sich aus Versandkosten und Lagergebühren zusammen. Wie hoch sind diese Amazon FBA Gebühren? Wann lohnt sich der Versand mit Amazon? Und was müssen Verkäufer*innen tun, um auf den Service zurückgreifen zu können?

 

Grundlage: Registrierung als Marktplatz-Händler*in

Für Verkäufer*innen, die den Amazon-Marktplatz nutzen, gibt es eine relativ einfache Preisgestaltung. Sie müssen sich erst einmal einen Account anlegen. Gelegenheitsverkäufer*innen können sich ein kostenloses Konto erstellen und anschließend in Deutschland und den europäischen Marktplätzen verkaufen. Sie zahlen dann pro verkauftem Artikel eine Gebühr von 99 Cent und einen prozentualen Anteil der Einnahmen aus dem Verkauf. Dieser Anteil variiert je nach Kategorie ("Light" Programm von Amazon).

Für professionelle Verkäufer*innen steht ein Abonnement Modell zur Verfügung: Monatlich zahlen die Verkäufer*innen 39 Euro plus Umsatzsteuer und für jeden Artikel zusätzlich die prozentuale Verkaufsgebühr. Die meisten großen Marktplatzhändler*innen werden von dieser Variante Gebrauch machen. Nach der Anmeldung (und Registrierung für die internationale Erweiterung des Accounts) können die Verkäufer*innen die bei Kund*innen beliebten Websites von Amazon mit ihren Marktplätzen von amazon.de, amazon.co.uk, amazon.com und vielen weiteren länderspezifischen Angeboten der Anbieter*innen zum Verkauf ihrer Waren nutzen.

 

Das Prinzip hinter FBA: Fulfilled by Amazon soll Verkauf und Logistik erleichtern

Im Grunde genommen ist FBA eine Erweiterung für Marktplatzverkäufer*innen, die ihre Verkaufs- und Versandprozesse vereinfachen wollen. Für Anbieter*innen aus Deutschland ist dies vorrangig dann von Interesse, wenn sie im Heimatmarkt und auf den europäischen Marktplätzen von Amazon verkaufen. In wenigen zusätzlichen Schritten lässt sich jedoch auch die Funktion „internationale Angebotserstellung“ für Amerika und Asien einrichten.

Die Leistungen bei FBA gehen weit über den einfachen Versand hinaus: Amazon lagert die Waren in den eigenen Logistikzentren und versendet die Produkte nach Eingang einer Bestellung. Zudem sind Marktplatz-Verkäufer*innen, die FBA verwenden, mit dem Prime-Logo gekennzeichnet. Für Kund*innen des Prime-Programms sind Verkäufer*innen mit diesem Logo attraktiver – weil sie dann keine Versandkosten bezahlen müssen.

Die potentiellen Vorteile bei Versand durch Amazon für den*die Verkäufer*in:

  • Lagerhaltung der Waren bei Amazon in den Logistikzentren
  • Versendung der Waren direkt aus dem jeweiligen Logistikzentrum
  • Nutzung des europaweiten Versandnetzwerkes von Amazon
  • Platzierung im Einkaufswagen-Feld, was laut Amazon zu mehr Bestellungen führt
  • Nutzung des FBA-Logos, welches von Kund*innen bei Käufen bevorzugt wird
  • unter gewissen Umständen erspart sich der*die Marktplatzhändler*in die Verpflichtung zur Lizenzierung von genutzten Produktverpackungen (weiter unten mehr dazu)

 

Im Grunde übernimmt der weltgrößte Versandhändler für seine Marktplatzkund*innen einen Teil der Logistik, Lagerhaltung und einen Teil der administrativen Aufgaben. So kümmert sich Amazon auch um den Support per Email und Telefon. All das lässt sich das Unternehmen natürlich bezahlen. Zu den Kosten für die Teilnahme am Marktplatz und die Provision beim Verkauf kommen noch Lagerhaltungskosten und Versandkosten hinzu – letztere wären den Händler*innen jedoch auch bei eigener Lagerung und Versand entstanden.

Die Amazon FBA Kosten sind variabel und richten sich nach dem Einzelfall, der sich aus Produktart, Gewicht und Größe zusammensetzt. Zudem wirkt sich die Dauer der Lagerung negativ auf die Stückkosten aus – je länger ein Produkt lagert, desto teurer ist die Lagerhaltung.

 

Amazon FBA Rechner: So können Sie die Preise überschlagen

Händler*innen können die Kosten relativ leicht mit dem Amazon FBA Rechner ermitteln, der sich auf der Website für das Programm befindet. Durch den FBA Rechner lassen sich die möglichen FBA Gebühren zumindest abschätzen. Die Preise sind leistungsbezogen und richten sich nach der Menge an Produkten. Die Lagerhaltung berechnet sich etwa nach Kubikmeter pro Monat und kostet je nach Produktkategorie und Jahreszeit zwischen 15,60 Euro und 36 Euro (pro Kubikmeter). Auch für die Versandgebühren richtet sich die Gebühr pro Einheit, die verkauft wird und nach dem Land, in das das Produkt verkauft wird.

 

Internationale Ausrichtung der Verkäufe

Marktplatzverkäufer*innen können ohne großen Mehraufwand im Ausland verkaufen, indem sie in der „Seller Central“ ihre internationalen Leistungen erstellen. Die Angebote werden auf europäischen und internationalen Marktplätzen automatisch erstellt. Verkäufer*innen können sich auch beim Programm „Weltweit verkaufen mit Amazon“ anmelden und anschließend direkt mit dem internationalen Verkaufen beginnen.

 

Wer trägt die Kosten für die Verpackungslizenzierung?

Update: Im Rahmen der Verpackungsgesetz-Novelle, die am 03. Juli 2021 in Kraft getreten ist, hat sich die Zuständigkeit der Verpackungslizenzierung im Fulfilment geändert.

Was bisher galt: Verkauft ein*e Händler*in seine*ihre Ware über das Fulfilment-Angebot von Amazon (FBA), verpackt Amazon die bestellte Ware in eine hauseigene Amazon-Verpackung (inkl. Füllmaterial). Daher gilt Amazon als Erstinverkehrbringer der Versandverpackung und muss die Verpackungsgesetz-Pflichten für die Versandverpackung tragen. Dies beinhaltet auch die Lizenzierung der in Verkehr gebrachten Verpackungsmengen, so dass Händler*innen über FBA diese Kosten sparen.

Händler*innen müssen lediglich dann für die Lizenzierung der Versandverpackung aufkommen, wenn ihr Markenlogo allein auf der Versandverpackung erkennbar ist. Sobald jedoch ein Fulfilment-Unternehmen wie Amazon ersichtlich ist, trägt der*die Fulfilment-Dienstleister*in die Lizenzierungsverantwortung.

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Neue Regelungen der VerpackG-Novelle: Nach einer einjährigen Übergangsfrist, sind Fulfilment-Dienstleister*innen ab dem 01. Juli 2022 nicht mehr lizenzierungspflichtig für Versandverpackungen. Stattdessen muss die Lizenzierung der Versandverpackungen von den beauftragenden Händler*innen übernommen werden. Außerdem gilt ab dem 01. Juli 2022 eine neue Kontrollpflicht durch die Versanddienstleister*innen. Diese müssen die Systembeteiligung der Händler*innen kontrollieren. Ohne einen Nachweis zur Systembeteiligung greift ein Vetriebsverbot. Weitere Informationen finden Sie in unserem Blogbeitrag zu den Änderungen der Novelle für Onlinehändler*innen.

Novelle_Fulfillment_Neue_Regelungen_gegendert

Für die Lizenzierung der Produktverpackung, also den Schutz der Ware, ist wiederum entscheidend, wer die Verpackung mit der Ware befüllt. Ist der*die Händler*in auch Produzent*in der Ware, so muss er*sie die Lizenzierung der Produktverpackung tragen.

 

Fazit – Amazon FBA Gebühren

Die Nutzung von Fulfilment by Amazon kann für Marktplatzverkäufer*innen zu einer signifikanten Steigerung von Verkäufen führen. Die Amazon FBA Kosten beschränken sich dabei auf die Lagerhaltungskosten und Versandkosten, die den Händler*innen bei eigener Handhabung in ähnlicher Höhe auch entstanden wären. Zudem bietet die Teilnahme am Programm den Vorteil, das Amazon-Prime-Logo zu tragen.

Werden die Versandverpackungen und Warensendungen erst im Logistikzentrum von Amazon verpackt, müssen diese zudem nicht durch die Marktplatzhändler*innen lizenziert werden. Lediglich wenn der*die Händler*in Kartons befüllt, die letztlich bei Endverbraucher*innen landen, fallen die Verpflichtungen der Erstinverkehrbringer*innen für die Verkäufer*innen an. Sollten die an Amazon gesandten Artikel erst dort als Warensendung verpackt und an Endkund*innen versandt werden – wie es häufig der Fall sein dürfte – spart sich der*die Verkäufer*in also auch noch die Gebühren für die Lizenzierung. Das dürfte bei vielen Anbieter*innen für zusätzliche Ersparnisse führen und die FBA Gebühren indirekt senken.

Hinweis: Durch die VerpackG-Novelle hat sich die Zuständigkeit der Verpackungslizenzierung im Fulfilment geändert. Ab dem 01. Juli 2022 müssen die beauftragenden Händler*innen die Lizenzierung der Versandverpackungen in jedem Fall übernehmen.

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