Start-up-Ideen: Herangehensweise und Methoden
Die Vorstellung vom eigenen Unternehmen, welches aus einer interessanten und innovativen Idee entsprungen und dann über mehrere Jahre zu einer geschäftstüchtigen Firma entwickelt wurde, ist sicher für die meisten von uns ein spannender Gedanke. Damit einher gehen reizvolle Aspekte wie geschäftliche Unabhängigkeit, Selbstbestimmung bei der Gründung und den Abläufen, sein*e eigene*r Chef*in zu sein, frei entscheiden und arbeiten und mit innovativen Produkten die Welt ein wenig angenehmer und schöner zu machen.
Mit der Entwicklung eines Start-ups bekommt man die Möglichkeit, eine eigene Geschäftsidee Schritt für Schritt in die Tat umzusetzen. Start-up Ideen gibt es eine Vielzahl, doch nicht alle sind dafür geeignet, um irgendwann zu einem soliden Unternehmen heranzuwachsen. Ein Start-up unterscheidet sich von der Gründung einer herkömmlichen Firma in folgenden Punkten:
- Es basiert auf einer neuen, innovativen Idee.
- Neue Produkte und Dienstleistungen werden angeboten.
- Das Produkt zielt oft auf neue, noch nicht erschlossene Märkte.
- Es hat oft mit neuen Wirtschaftsbereichen und Digitalisierung zu tun.
Doch wie findet man am besten die richtigen Start-up-Ideen? Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Verfahrensweisen und Methoden, um der Idee zum innovativen Start-up einige entscheidende Schritte näherzukommen.
Geeignete Start-up-Ideen finden
Viele Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen, eine eigene Geschäftsidee zu entwickeln, haben oftmals zunächst erst einmal eine vage Ahnung, was man machen könnte oder in welchem Bereich sie etwas verbessern möchten. Doch irgendwie will es noch nicht so richtig zünden, die Idee schwebt noch im Nebel, man kann sie nicht richtig fassen. Die Einfälle sind noch recht spontan und ungeordnet. Erfolgreiche Start-up-Ideen fallen nicht so einfach vom Himmel. Damit der Knoten platzt und die Gedanken Struktur annehmen, helfen einige Methoden, die mehr Klarheit in die eigenen Ideen und Vorstellungen bringen. Sie erleichtern es uns, Start-up-Ideen zu konkretisieren oder auch neue Start-up-Ideen zu finden.
Die eigene Idee für das innovative Start-up entwickeln
Zunächst seien hier ein paar grundsätzliche Tipps und Ratschläge für die Suche nach neuen Start-up-Ideen aufgeführt. Um sich darüber im Klaren zu werden, wonach man eigentlich sucht bzw. für welchen Bereich oder die Lösung welches Problems man sich interessiert, sind Kreativtechniken wie zum Beispiel Mindmaps, Brainstormings, Pinnwände, die umgekehrte Fragestellung oder auch die Walt-Disney-Methode zu empfehlen. Es gibt selbstverständlich noch viel mehr Techniken, um die Kreativität und den Einfallsreichtum anzuregen. Der nächste Schritt ist, ein Problem bzw. eine Marktlücke klar zu erkennen und zu umreißen, wie die eigene Lösung dafür aussehen würde und welches Produkt oder welche Dienstleistung man in diesem Zusammenhang entwickeln könnte. Dazu ist es hilfreich, sich in der eigenen Lebenspraxis mit kritischen Augen umzuschauen und herauszufinden, was man selbst nicht gut findet, vermisst, bzw. aus der eigenen Perspektive besser machen könnte. Parallel kann man im eigenen Umfeld nachforschen, wo Bedürfnisse liegen, was die aktuellen Trends sind, wo etwas fehlt oder was Freund*innen und Verwandten in bestimmten Lebensbereichen nicht gefällt.
Hat man eine solche Marktlücke ausfindig gemacht und eine passende Geschäftsidee gefunden, sollte man Schritt für Schritt folgende Punkte durchgehen, um herauszufinden, welche Chancen bestehen, diese Geschäftsidee zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Zunächst ist das Ziel bzw. Problem zu definieren und grundlegende Fragen, wie zum Beispiel die des Zeit- und Kostenaufwands, zu klären (1). Darauf folgt eine Analyse der aktuellen Marktsituation, in der man herausarbeitet, worauf man im gewählten Bereich schon aufbauen kann oder ob es eventuell schon Lösungsansätze für das Problem gibt (2). Parallel dazu ist es wichtig, so früh wie möglich das Feedback potenzieller Kund*innen der anvisierten Zielgruppe einzuholen und Rückmeldungen darüber zu bekommen, ob man mit seinem Projekt auf dem richtigen Weg ist und nicht etwa am Bedarf vorbei plant und entwickelt (3). Dabei sollte man folgende Aspekte immer im Auge behalten:
- Anomalien: Was kann bei schon Vorhandenem verbessert werden?
- Bedürfnisse: Welche Bedürfnisse existieren, für die es noch kein Produkt bzw. keine Dienstleistung gibt?
- Technologie: Wo fehlt es noch an einer Technologie, die entsprechend den gesellschaftlichen Trends moderne Lösungen anbietet?
Die Machbarkeit erfolgreicher Start-up-Ideen lässt sich auf verschiedene Art und Weise prüfen. Als zwei Beispiele seien hier die Business Model Canvas und die Lean Startup Methode erwähnt. Bei der Business Model Canvas handelt es sich um ein Tool, mit dem man neue Start-up-Ideen auf Herz und Nieren testen kann. Die Lean Startup Methode wurde vom US-amerikanischen Unternehmer Eric Ries entwickelt. Hier wird die Geschäftsidee mit möglichen Kunden von Angesicht zu Angesicht getestet und ausprobiert. Dabei geht es darum, am praktischen Beispiel herauszufinden, ob die Idee am Markt Erfolg haben kann. Zunächst wird die Durchführung des innovativen Projektes relativ schlank (englisch: lean) gehalten, um Ressourcen und Kosten zu sparen.
Andere Start-up-Ideen als Inspiration
Sollte trotz vielerlei Überlegungen aus irgendeinem Grund keine eigene Idee vorhanden sein oder sich die eigenen Ideen als nicht brauchbar oder realisierbar herausstellen, kann man zur Inspiration auch auf schon vorhandene Start-up-Ideen zurückgreifen und diese entwickeln. Hier bieten Plattformen und andere Tools interessante Einblicke in die große Welt der Ideen, welche noch auf ihre Realisierung warten: Angefangen von Google über einschlägige Plattformen, auf denen Ideen präsentiert und erfolgreiche Start-ups vorgestellt werden, bis hin zur Start-up Idea Matrix. Diese Übersicht zeigt schon erfolgreiche Konzepte und Start-ups auf, aber auch die Bereiche, in denen noch Bedarf besteht oder Lücken vorhanden sind.
Eröffnung eines Franchise
Eine andere, interessante Möglichkeit, ein Unternehmen zu gründen und damit Geld zu verdienen, ist die Eröffnung eines Franchise einer bekannten Marke bzw. Firmenkette. Hier kann nur bedingt von einem Start-up die Rede sein, denn es handelt sich um die Übernahme des Konzepts eines bereits erfolgreichen Unternehmens. Die Produkte, Konditionen und Strategien stehen weitgehend fest, man etabliert die Marke an einem neuen Standort. Diese Art der Geschäftseröffnung kostet zwar teilweise nicht unerhebliche Gebühren, dafür erhält man sehr viel Unterstützung beim Errichten des Standorts, der Werbung, dem Marketing und Vertrieb. Außerdem kennen die Kund*innen die Marke, sodass das Risiko signifikant minimiert wird und der Erfolg sich zeitnah einstellt.
Nachfolge in einem Unternehmen
Schließlich sei hier der Vollständigkeit halber noch das Szenario der Unternehmensnachfolge angesprochen. Im Falle von Erbschaft, Todesfall oder auch dem Verkauf einer Firma eröffnen sich Möglichkeiten, in einer gehobenen Position in eine Firma einzusteigen. Auch hierfür gibt es entsprechende Plattformen im Internet, auf denen man Unternehmen finden kann, die Nachfolger suchen. In einem solchen Fall sollte man sich im Vorfeld genau erkundigen und informieren, in welchem Bereich die Firma tätig ist, welche Produkte und Lösungen sie anbietet. Anhand dieser Informationen sollte man entscheiden, ob man sich mit dem Unternehmen und seinem Produkt identifizieren kann.
Methoden für Start-up-Ideen
Erfolgreiche Start-up-Ideen lassen sich auf verschiedene Art und Weise finden. Erfolgreiche Unternehmen aus den verschiedensten Bereichen haben bereits gezeigt, dass viele Wege und unterschiedliche Ansätze zu großartigen Start-ups führen können. Die wichtigsten dieser Ansätze stellen wir hier vor.
Problemorientierung
Des Menschen Erfindergeist ist vornehmlich vom Bestreben geprägt, sich die Welt ein bisschen einfacher und bequemer zu gestalten, sprich Energie und Ressourcen zu sparen. Wenn etwas einfacher, schneller und effizienter zu bewerkstelligen ist, gibt es keinen Grund, es nicht zu verbessern. Insofern kann man fast sagen, dass die Ideen für das eigene, erfolgreiche Start-up buchstäblich auf der Straße liegen. Man muss nur genau hinschauen, auf die eigenen Bedürfnisse hören und einen Sinn dafür entwickeln, wo es für eine bestimmte Zielgruppe ein Problem gibt, für das in Form einer Start-up-Gründung eine Lösung entwickelt werden kann.
Kundenorientierung
Neben dem Fokus auf das zu lösende Problem gibt es auch die Möglichkeit, sich voll auf die Interessen und Bedürfnisse einer bestimmten Kundengruppe zu konzentrieren. Das können zum Beispiel unsere älteren Mitbürger*innen sein, die demografisch immer stärker vertreten sind und damit auch eine immer weiter wachsende Gruppe von potenziellen Verbraucher*innen und Kund*innen repräsentieren. Im Zusammenhang mit der Kundenorientierung sollte angestrebt werden, im eigenen Angebot von sogenannten „Nice to have“-Produkten zu den „Must haves“ zu kommen. Leistungen und Produkte, die zwar schön sind, wenn man sie hat, aber eigentlich nicht wirklich gebraucht werden, haben auf lange Sicht deutlich weniger Chancen am Markt als die „Must have“-Produkte. Ein solches Produkt spart Kund*innenen entweder Kosten oder bietet einen entscheidenden Mehrwert, im Idealfall sogar beides zusammen.
Rückgriff auf erprobtes Geschäftsmodell
Es gibt unzählige Geschäftsmodelle, nach denen Sie Ihr Produkt oder eine Dienstleistung vermarkten und Ihr Unternehmen aufbauen und führen können. Das Internet und auch Social Media bieten eine Fülle von Informationen dazu. Die bekanntesten 55 dieser Modelle sind im St. Galler Business Navigator aufgeführt und erläutert. Der Vorteil: Es handelt sich allesamt um Modelle, welche auch bekannte Unternehmen bereits benutzen. Lohnend bei der Start-up-Gründung ist auf jeden Fall, diese zu studieren und gut zu überlegen, welches Modell für die eigene Firma das geeignetste ist.
Inspiration durch andere Gründer*innen und Teams
Es ist wahrscheinlich, dass man nicht allein ist, wenn man eine bestimmte Idee gefunden hat. Deshalb lohnt es sich, sich im Internet und auf einschlägigen Konferenzen und Messen nach Gleichgesinnten umzuschauen, die an der gleichen oder an einer ähnlichen Idee arbeiten. Meistens funktioniert die Arbeit im Team sowieso besser, und gemeinsam kommt man vielleicht noch zu einem besseren Produkt. In einigen Fällen findet man auf den entsprechenden Plattformen auch kreative Köpfe, die eine Start-up-Idee verkaufen möchten.
Digitale Rückständigkeit nutzen
Es mag vielleicht etwas komisch klingen, aber in vielen Bereichen wird trotz fortgeschrittener Technologien noch relativ „analog“ gearbeitet. Hier bietet sich eine Vielzahl von Möglichkeiten für kreative Menschen mit technischem Know-how, bestimmte Dienstleistungen und Arbeitsabläufe durch digitale Lösungsangebote besser und effizienter zu gestalten.
Fazit
Um für Ihr Start-Up-Unternehmen Ideen zu finden, helfen die oben erläuterten Techniken und Methoden ein gutes Stück weiter. Ziel dabei ist es, zum Kern einer Idee vorzudringen und das Produkt bzw. die Dienstleistung so realitätsnah wie möglich auf die Bedürfnisse der Zielgruppe auszurichten. Der ständige Abgleich mit der Praxis und das frühe Feedback durch potenzielle Kund*innen sind wichtige Elemente auf dem Weg zum erfolgreichen Start-up. Und falls es mit der eigenen Idee nicht funktionieren sollte, gibt es genügend andere Wege, das erfolgreiche Unternehmen seiner Träume in die Tat umzusetzen.
Schon gewusst? Von der Start-up-Idee bis hin zur Gründung gibt es viele Dinge zu planen und zu beachten. Auch nach einer erfolgreichen Gründung müssen viele Regelungen und Gesetze berücksichtigt werden. Wenn Unternehmer*innen Produkte an private Endverbraucher*innen verkaufen, müssen sie beispielsweise die Pflichten des deutschen Verpackungsgesetzes (VerpackG) erfüllen. Im Rahmen des Verpackungsgesetzes gilt eine Lizenzierungspflicht für sogenannte Verkaufsverpackungen (Versand-, Produkt und Serviceverpackungen), die an private Kund*innen vertrieben werden. Abgesehen von der Pflicht, ihre Verkaufsverpackungen bei einem dualen System (z.B. Interseroh+) zu lizenzieren, müssen sich Inverkehrbringer*innen von Verkaufsverpackungen außerdem im Melderegister LUCID der Zentralen Stelle Verpackungsregister registrieren (Registrierungspflicht) und dort auch ihre lizenzierten Verpackungsmengen melden (Datenmeldepflicht). Mit Lizenzero, dem Onlineshop des dualen Systems Interseroh+, können Sie Ihre Verpackungslizenz unkompliziert komplett online erwerben. Wichtige Informationen zum VerpackG und der Verpackungslizenzierung:
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